Sunday, August 10, 2014

Ruhiger Schlaf und Bauherrendasein schliesst sich gegenseitig aus

Seit zwei Monaten haben wir die Baugenehmigung und wir warten immer noch auf die Baufreigabe. Am Anfang hiess es, die Prüfstatik dauert nur zwei bis drei Wochen. Na ja.

Zudem fahren so viele gerade in wohlverdientem Urlaub, da müssen wir uns in Geduld üben. Sie sind auch Familienmenschen und haben auch ein Leben. Wir selber fahren diese Jahr nicht in den Urlaub, um noch Geld zu sparen. Und wir dachten, dass jetzt der Innenausbau stattfindet. Ob das eine gute Strategie war? Bin mir noch nicht sicher. Gerade Bauherren brauchen eine Auszeit.

Zumindest können wir in unsere Bäume gucken

Irgendwann im Frühjahr, als wir noch auf die Baugenehmigung warteten, hat mein Mann beim Amt nachgehakt. Auf einmal hiess es, wir würden keine Baugenehmigung erhalten, weil wir einen "Bestandsbaum" gefällt haben, der mitten im Baufenster stand. Wir hätten das Haus in einer O-Form bauen müssen.

Es war tatsächlich ein Fehler, allerdings nicht unserer. Zum Glück hatten wir die schriftliche Nachricht vom Amt, dass kein Baum geschützt war. Das auch ein nicht geschützer Baum im Bebauungsplan als Bestandsbaum eingetragen war und deshalb nicht gefällt werden darf, hat uns leider niemand gesagt. Wir haben viele andere Bäume auf dem Grundstück, und haben keine Probleme noch einen als Ersatz zu pflanzen. Also haben wir uns mit dem Amt schnell und friedlich auf einen einheimischen Baum geeinigt. Eine Eberesche.

Ein Geldbaum wäre besser gewesen

Während des Wartens haben wir schon die Fliessen- und Sanitärbemusterung hinter uns gebracht, sowie eine eigene Erdbaufirma beauftragt (wesentlich günstiger und auf Empfehlung eines befreundeten Architekten), und einen sehr erfahrenen Baubegleiter gefunden. Sprich: Das Haus wird immer teuerer, obwohl noch kein Krümel Erde bewegt wurde.

Auf Papier fühlt sich das Haus etwas klein an. Die Innenausbaupläne in unseren Köpfe schrumpfen. Wir streichen gedanklich vieles, das "ganz nett" wäre. Ich rede mir ein, dass wenn wir schon ein Schwedenhaus bauen, eventuell Ikea in jedem Zimmer ganz im Stil des Hauses wäre.

Mehrkosten, Mehrkosten, Mehrkosten. Ich hoffe nur, dass die lange Planungszeit wenigstens den Vorteil hat, dass wenig Überaschendes beim Bau auftaucht. Alle sagen das auf dem Bau immer etwas schief läuft. Ich schlafe schlecht. Mein Mann auch.

Mein Tipp: Denk' an Louis Sullivan

Wie der Vater der modernen Architektur schon sagte: form follows function. Ich habe am Anfang versucht ein bezahlbares Haus nach unseren Wünschen zu finden und habe gedacht, wenn das Haus noch  größer ist als der Wohnung, wird alles schon irgendwie hineinpassen. Nun denke ich, eigentlich muß man von vorne herein seine Möbel ausmessen, schon in jedem Zimmer platzieren, sich das überlegen, und erst dann in die Vertragsverhandlungen gehen. Nicht damit die Möbel passen, die werden schon passen. Sondern um sich zu zwingen, sehr konkret zu denken und damit spätere Mehrkosten zu vermeiden.

Wenn ich alles nochmal machen würde, würde ich ein unabhängigen Architekten oder noch besser einen Innenarchitekten/Designer von Anfang an ins Projekt ziehen, der uns bei der Planung beraten würde. Als Laie dauert es oft lange bis einem etwas klar wird. Ein Beispiel: "Oh, auch ein kleiner Kamin nimmt überraschenderweise ziemlich viel Platz weg, also wo passen dann Sofas hin? Also müssen dann die Terassentüren doch nach aussen öffen...was? Diese Änderung ist teuer?" Alles, was man vor der Vertragsunterzeichnung festlegen kann, sollte man tun. Später wird es teuer und man hat keine Wahl mehr.

BTW OMG Hallo Blogosphere

Ich freue mich, dass schon so viele unsere Seite angeguckt haben und uns folgen. Es hat mich wirklich überrascht. Ich habe mit ein paar Hits gerechnet, aber nicht mit Hunderten schon beim ersten Post. Ich verspreche, ich werde regelmässiger posten, damit es Euch bei Eurer Entscheidungsfindung hoffentlich etwas hilft. Sobald etwas auf der Baustelle passiert dann auch mit Bildern. Danke für Eure Unterstützung!